Dienstag, 1. Mai 2012

Anton Tschechow

Da nun die Entscheidung gefallen ist, dass ich ab Herbst in Tomsk ein Aufbaustudium in russischer Literatur machen werde, habe ich bereits angefangen, mich insbesondere mit dem Autoren zu befassen, über den ich dann auch besonders arbeiten werde: Anton Pawlowitsch Tschechow (1860-1904) ist ja auch im deutschen Sprachraum recht bekannt für seine Theaterstücke, v. a. die "Möwe". Weniger bekannt sind seine Erzählungen, von denen aber manche wahre Goldstücke sind. Besonders hat er viele kurze Erzählungen über Beamte geschrieben, worin es ihm immer wieder um die innere Unfreiheit geht, um den Geltungsdrang und das Bedürfnis, sich gegenüber Vorgesetzten konform zu zeigen. Auch einige längere Erzählungen hat Tschechow geschrieben, so "Steppe": hier geht es darum, wie ein Schüler durch die Steppe in eine fremde Stadt reist, um dort aufs Gymnasium zu gehen, und wie dadurch ein neues Leben anfängt, oder "Duell": zwei Feinde kommen beim Duell gerade noch mit dem Leben davon und fangen ganz neu an, oder schließlich: "Krankenzimmer Nr. 6", eine Erzählung vom Umgang mit (vermeintlich) psychisch Kranken, von mangelnder Tatkraft und schließlich Rebellion. Tschechow stand zwar der Religion distanziert gegenüber, aber seine Texte haben doch, scheint mir, eine prophetische Dimension und Anklänge an Altes und Neues Testament. Aber am besten: einfach lesen ...

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