Freitag, 28. Oktober 2011

Zehn Tage in Moskau

Eine schöne Erfahrung war für mich, dass ich in den letzten Tagen in Moskau Exerzitien für Mutter-Teresa-Schwestern geben durfte. Die Schwestern (insgesamt 10) kamen aus halb Russland: aus Petersburg, Moskau, Perm am Ural, Novosibirsk und Tomsk in Sibirien. Die Schwestern aus Sibirien haben mir erzählt, dass sie als Gruppe gereist sind und im Liegewagenzug unterwegs (drei Tage dauert die Fahrt) Stundengebet gebetet und auf Englisch gesungen haben usw. Natürlich waren sie alle im weißen, blaugestreiften Sari. Das muss für die Mitreisenden sehr spannend gewesen sein, aber auf Zugreisen durch Russland geht es ohnehin sehr kommunikativ zu, man kommt leicht ins Gespräch und tauscht sich aus. Aber katholische Ordensschwestern sind natürlich etwas Besonderes.

Das "Exerzitienhaus" der Schwestern liegt neben einem Kinderheim, das sie betreiben, ganz am Stadtrand von Moskau, nahe an einem großen Waldgebiet. Dort leben 15 geistig und teils mehrfach behinderte Kinder und Jugendliche. Da ich selber nicht Exerzitien gemacht habe, also reden durfte, konnte ich ein bisschen Bekanntschaft mit den Kindern und Jugendlichen schließen. Was man sagen muss: In einem Land, wo sonst Behinderte fast nur "verwahrt" werden, leisten die Schwestern und ihre Mitarbeiter sehr gute Arbeit, v. a. geben sie menschliche Zuwendung.

Nach dieser sehr schönen Erfahrung freue ich mich nun, dass ich wieder "daheim" in Novosibirsk bin. Denn "daheim" fühle ich mich hier wirklich schon ein bisschen, das habe ich gemerkt, als ich nicht vor Ort war. Der Alltag geht weiter. Und demnächst eröffnen wir unser "kulturelles Zentrum". Aber darüber später ...

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