Samstag, 6. April 2013

Mit Schülern in Moskau - Zwischen Kreml und Behindertenheim

Mit sieben Schülern und einer Lehrerin war ich vor Ostern eine Woche lang in Moskau. Möglich wurde das mit Unterstützung v. a. aus Düsseldorf-Benrath und aus München, für die hier herzlich gedankt sei! Natürlich sollten die Schüler die Möglichkeit haben, ihre Hauptstadt kennen zu lernen. Aber nicht zuletzt ging es darum, dass dort die Mutter-Teresa-Schwestern ein Heim für behinderte Kinder und Jugendliche haben. Dort haben wir eine Woche lang mitgearbeitet. Hier nun der Artikel von Kristina (17) in Übersetzung:

"Am 21. März fuhr unsere kleine, in Freundschaft verbundene Gruppe nach Moskau. An der Arbeit als Freiwillige nahmen teil: Katrin, Anja, Vassilij, Anton, Kolja, Pascha, P. Stephan und Natella Michajlovna (die Lehrerin). Wir trafen uns alle am Flughafen um 7 Uhr morgens, bereit zur Reise. In aller Augen konnte man Neugier und Interesse erkennen.


Für mich war es die erste Reise nach Europa, noch dazu mit dem Flugzeug, und ich hatte ein bisschen Angst, aber P. Andrej (der Pfarrer von Tomsk) beruhigte mich und meinte, dass nichts Schreckliches passieren wird, im Gegenteil, dass mir der Flug sogar gefallen wird. Und so war es dann auch! In Moskau kamen wir glücklich an, jetzt mussten wir nur noch zum Heim der Schwestern kommen. Ach, das war kein leichter Weg! Wir fuhren zuerst mit dem Zug in die Stadt, dann zweimal mit der Metro, dann mit dem Bus. Das dauerte insgesamt etwa drei Stunden. Aber es hat sich gelohnt!


Am ersten Tag haben wir Bekanntschaft mit den Kindern geschlossen. Das sah ungefähr so aus... Die Mutter-Teresa-Schwestern luden uns ein, mit ihnen durch den Schnee spazieren zu gehen. Als ich sie das erste Mal sah, wusste ich nicht recht, wie ich mich verhalten sollte, denn es stellte sich heraus, dass es eigentlich keine Kinder mehr sind, sie sind ungefähr 20 Jahre alt, aber wegen ihrer Behinderung verhalten sie sich wie Kinder. Nicht alle sprechen verständlich,manche geben nur Laute von sich und manche sprechen überhaupt nicht. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie ich sie verstehen sollte, aber es stellte sich heraus, dass das gar nicht so schwierig ist, man musste nur öfter Zeit mit ihnen verbringen, und dann gewöhnte ich mich daran, mich mit ihnen zu unterhalten. Abends teilten wir in unserer Gruppe beim Tee einander unsere Erfahrungen mit. 


Während der ganzen Zeit halfen wir im Haus und um das Haus mit: wuschen Wäsche und Geschirr, räumten Schnee, halfen den Bewohnern beim Essen und Anziehen. Manchmal war es anstrengend, aber wir haben es geschafft!


Außerdem fuhren wir natürlich in die Innenstadt von Moskau. Wir waren u. a. im Kreml, dort haben mir die Kirchen sehr gut gefallen, sie sind sehr schön. Außerdem waren wir im Ozeanarium, dort war es sehr interessant, viele Arten von Fischen habe ich zum ersten Mal gesehen. Außerdem habe ich zum ersten Mal kleine Kängurus gesehen, sie sind sehr gut! Und natürlich, wie sollte es ohne Geschäfte gehen... Jeder hat Souvenirs für Freunde, Verwandte und Eltern gekauft, und sich selbst auch nicht vergessen. Alle waren zufrieden.


Bei dieser Reise habe ich an Geduld mit anderen Leuten gewonnen, an Mut, Entschiedenheit und Bereitschaft zu helfen. Sie hat mir sehr geholfen, menschlich zu wachsen. Bei allen, die an dieser Reise teilgenommen haben, möchte ich mich riesig bedanken, für ihre Güte, Ehrlichkeit, Verständnis und Hilfsbereitschaft."